Carsten Nicolai
Echo, 2020
Stahlplatten
380 × 270 × 200 cm
Carsten Nicolai ist ein deutscher, medienübergreifender Künstler, der als Musiker sehr erfolgreich unter den Pseudonymen «noto» und «alva noto» auftritt. Sein bildnerisches Werk ist tiefgreifend von Musik geprägt und zugleich von der Auseinandersetzung mit Naturwissenschaft, Wissenschaftsgeschichte sowie alten, neuen und überholten Wissenschaftstheorien und -techniken.
Echo bezieht sich auf einen Tempelraum innerhalb des berühmten Angkor-Wat-Komplexes, genauer: einen freistehenden Tempelturm in Ta Prohm. Dieser Raum verstärkt tiefe Frequenzen so stark, dass ein leichter Faustschlag auf den Brustkorb wie der Klang einer Bass-Trommel oder Taiko-Trommel resoniert. Der menschliche Körper verschmilzt hörbar mit der Architektur, und Körper und Raum werden zu einem resonanten Klangkörper.
Hinweis: Treten Sie in die Mitte des Raumes und schlagen Sie leicht mit der Faust auf Ihren Brustkorb. Bewegen Sie sich dann langsam in Richtung der geschlossenen Wände, bis das Klopfen mit dem Raum zu resonieren beginnt.
Mit Echo macht Nicolai Klang als physisches Phänomen erlebbar. Die Stahlplatten dienen als Verstärker und Resonatoren zugleich, während die Glas- und Betonflächen Schallwellen reflektieren und umlenken. Die Installation fungiert damit nicht nur als Klangskulptur, sondern auch als akustischer Dialog zwischen Betrachter:in, Architektur und Umgebung.



