Jeewi Lee
Ohne Titel, 2020

Bronze, 115 × 19 × 10 cm

Jeewi Lee macht mit ihren ortsspezifischen Rauminstallationen, Aktionen und Bildserien soziale, natürliche oder historische Ereignisse sichtbar. Ereignisse von performativen, alltäglichen Prozessen, die sie als Spuren in unterschiedlichste Materialien einbrennt und ihre Arbeiten damit zu Zeugen der Bewegung im Raum macht – im urbanen, natürlichen oder auch nur im Ausstellungsraum.

Der Fokus der Arbeit liegt im Zusammenwachsen und der Verschmelzung von Natur und Kunst, der Hauptaspekt, der einen Skulpturenpark von anderen Ausstellungsräumen unterscheidet.

Der Moment der Entstehung des Schlossgut Schwante ist mit der Bronze-Skulptur festgehalten, aber zugleich verwandelt sich die Skulptur durch die Beziehung zu ihrer verändernden Umgebung stetig. Der Ast wird im Verhältnis zu ihrer Umgebung zuerst in passender Größe wirken, aber dann immer kleiner erscheinen. Im Sommer wird er versteckter sein und im kahlen Winter sichtbarer. Während die anderen Äste evtl. Früchte tragen, wird der künstliche Ast es nicht tun können, aber im Winter wie alle anderen Äste einen Schneemantel tragen. Die feinen Veränderungen der Zustände sprechen über Zeit und Raum. Um sie wahrzunehmen fordert es sensible Aufmerksamkeit und Geduld von Betrachter:innen.

„Bereits bei der Ortsbesichtigung war ich begeistert von den belebten und wild durchwachsenen Bäumen. Ich wollte einen Ast in Bronze duplizieren und an einer anderen Stelle installieren. Zeit spielt für mich eine wichtige Rolle. Daher wollte ich eine Skulptur schaffen, die einerseits den Anfang einfriert, zugleich aber den zukünftigen Veränderungsprozess der Natur sichtbar macht.“

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Toshihiko Mitsuya

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Carsten Nicolai