George Rickey
Three Squares Vertical Diagonal II, 1986
George Rickey (1907 – 2002) gilt als einer der Pioniere der kinetischen Kunst. Geboren in South Bend, Indiana, studierte er an der Académie de la Grande Chaumière in Paris und begann seine künstlerische Karriere als Maler und Wandgestalter. Während seines Kriegsdienstes als Ingenieur im Army Air Corps entdeckte er seine Leidenschaft für bewegliche Konstruktionen. Sein Durchbruch kam 1964 mit der Einladung zur Documenta III, seither sind seine Arbeiten weltweit in öffentlichen Plätzen und Museumssammlungen vertreten.
Rickeys Skulpturen basieren auf einfachen, archetypischen Formen – Linien, Kreise, Rechtecke –, die er zu filigranen, windempfindlichen Objekten weiterdenkt. Das erste Werk von George Rickey, das seinen Weg nach Schwante fand, war die dreiteilige Arbeit Three Squares Vertical Diagonal II - ein wahrer Besucherfavorit. Es war dieses sanft im Wind schwingende Werk, das den Anstoß gab, die erste Solo-Ausstellung eines Künstlers in Schwante zu realisieren. Folglich wurden im Jahr 2023 insgesamt 8 großformatige Außenskulpturen von ihm erstmals seit 1984 in Europa gezeigt - zuletzt im Yorkshire Sculpture Park.
Rickeys kinetische Skulpturen sind technisch hochpräzise Maschinen, die dennoch eine meditative Leichtigkeit ausstrahlen. Sie reagieren auf die feinsten Luftzüge und lassen den Betrachter die Verwandlung von Natur in Kunst unmittelbar erleben. Sein Atelier „The Woods“ in East Chatham, New York, wurde über die Jahre zu einem lebendigen Skulpturengarten, in dem Varianten seiner Konzepte im Freien weiterwuchsen.
Mit seinem Œuvre schuf George Rickey eine neue Bildsprache, in der Bewegung nicht Nebenelement, sondern Herzstück jeder Form ist. Sein lebenslanges Experimentieren verbindet Ingenieurswissen mit künstlerischer Intuition und hinterlässt ein bleibendes Vermächtnis in der Geschichte der Moderne.

